Die Geschichte der Giustiniani von
Genua (Italien)
Recherche von Enrico Giustiniani Deutsche Übersetzung von Ginette van Bömmel geb.
Castagna de Giustiniani
Die Familie Giustiniani entstand 1347 in Genua als eine Aktiengesellschaft (die erste von
der in der Geschichte berichtet wird) zugunsten der Genua Republik auf der Insel Kios in
der nordöstlichen Ägäis.
Eine Gruppe adliger Genuesen beschloss damals sich zu vereinen und eine einzige Familie zu
bilden. Dafür gaben sie ihre eigenen Nachnamen auf und nahmen an Stelle dessen alle den
gleichen an: Giustiniani.
Diese Gesellschaft bestand aus 12 Gründungsmitgliedern, Patrizier, Dogen und Prinzen,
welche so zu einer Familie wurden, als wären sie Geschwister. Zu den
Gründungsmitgliedern zählten: Nicolo de Canetto de Lavagna, Giovanni Campi,
Francesco Arangio, Nicolo di S. Teodoro, Gabriele Adorno, Paolo Banca, Tommaso
Longo, Andriolo Campi, Raffaelle de Fornetto, Luchino Negro, Pietro Olivero und Francesco
Garibaldi.
Alsdann gruppierte sich diese Vereinigung unter dem Namen der Manoa der
Giustiniani und, da die Mitglieder als Feudalherren über Armeen und Schiffe
verfügten, brachen mit 6000 Männern in Galeeren zur Eroberung der Ägäis auf.
Auf diesem Feldzug besetzten sie das Archipel der Ägäis, dessen Hauptinsel Kios ( Hios
/Scio), Samos, Enussa (Inusses), Icaria, Co (Kos), Lesbos, Santa Panagia, sowie zwei
Gebiete in Kleinasien; Focea Vecchia und Foccea Nuova, die heutzutage der Türkei
angehören.
Die 12 ersten Giustiniani bildeten 1363 eine Kollegialregierung und wurden von der
Bevölkerung Kios laut Dokumenten dieser Zeit Landesherren, Prinzen und Herrscher genannt
und vom Vatikan als eine Dynastie nach griechischem Modell anerkannt. Ihre Dynastie und
ihre Regierung basierten auf Kollegialität. Gleich waren ihre Reichtümer (in Aktien 1/12
geteilt), ihre Adelstitel, ihre Rechte und Pflichten
Diese 12 ersten Herrscher waren Kämpfer und ihre Auszeichnungen häuften sich ebenso wie
ihre Reichtümer, welche auf den Handel mit Mastic (Aromastoff in diversen Gebäcken und
Kosmetika), Wein und Seide basierte. Sie würden immer einflussreicher
Während
Ihrer Herrschaftszeit von 1347 bis 1566 hatten Sie die Vorherrschaft über die Ägäis.
Diese nahm ein jähes Ende mit dem Massaker* durch die Ottomanen im Zuge ihrer
Inseleroberung.
(* Komplott der Republik Genua die sich vor der größer werdenden Macht der Giustiniani
fürchtete.)
Es ist bekannt das einige Giustiniani überlebten. Zwei von ihnen kehrten nach Genua
zurück, andere blieben auf Kios, in Griechenland oder in der Türkei, weitere zogen nach
Rom und Palermo (darunter befand sich mein Vorfahre Vincenzo Giustiniani, geboren auf
Kios, gestorben in Palermo in 1612, Konsul, Bankier und Herr eines umfangreichen
Handelsimperiums.
In Rom, trug ein Weiterer gleichen Namens (Vincenzo Giustiniani, Markgraf und Prinz von
Bassano, geboren auf Kios 1564, gestorben 1637) zur Vermehrung von Glanz und Ruhm der
Familie bei. Er war der Gönner und Entdecker des großen Malers il
Caravagio. Die Pracht dieser prunkvollen Sammlung, heute verteilt in diversen Museen
und Privatsammlungen, wurde im Giustiniani-Palast in Rom ausgestellt, welcher nun als
Senat der italienischen Republik dient.
Nach seinem Tod hinterließ der Markgraf sein Vermögen all den Giustiniani und ihren
Nachfahren, die beweisen konnten von den ersten zwölf der Manoa Giustiniani
abzustammen, da er selbst keine direkten Nachkommen hatte.
Das Erbe unterlag den Unredlichkeiten und juristischen Verfahren, welche von 1631 bis 1958
andauerten. 1631 zählte man 288 Erben und Nachkommen der 12 Familienzweige.
Die Devise der Giustiniani: Si je puis, suprema requiro ( Wenn ich
kann, verlange ich mehr)
1958 entschied das Gericht in Neapel, dass der Titel des Prinzen /Prinzessin von Kios
jedem der Nachkommen der 12 Gründer der Manoa Giustiniani von 1343 zustehe.
Demnach hätte sich jeder der seine Abstammung beweisen konnte in den Prozess einschalten
müssen und seine Erbschaftsrechte beanspruchen. Erbschaft ultriusque sexus
d.h, unabhängig vom Geschlecht. Nach dem Gesetz der Giustiniani sind Vermögen und
Adelstitel untrennbar, ohne Vorzugsrecht dem Alter oder dem Geschlecht nach.
Wer keine Vergangenheit hat, hat keine Zukunft
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